Stellantis sieht EU-Vorgaben als Gefahr für Werke

Von Heinz Gerhard Schwind
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Konzern befürchtet Milliardenzahlungen durch CO2-Auflagen

Die strengen Emissionsvorgaben der Europäischen Union setzen den Automobilhersteller Stellantis unter erheblichen Zugzwang. Wie Jean-Philippe Imparato, Europa-Verantwortlicher des Konzerns, erklärte, könnten ohne Kurskorrektur auf EU-Ebene schon bald Fertigungsstandorte geschlossen werden.

Sollten die aktuell geltenden CO2-Zielwerte nicht angepasst werden, sieht sich Stellantis mit möglichen Strafzahlungen in Höhe von bis zu 2,5 Milliarden Euro konfrontiert. „Wir müssen bis Ende des Jahres Klarheit haben – andernfalls werden schwierige Entscheidungen unausweichlich„, so Imparato.

Nur zwei denkbare Auswege für Stellantis

Die einzige Möglichkeit, die geforderten Flottenziele zu erreichen, besteht nach Einschätzung des Managements entweder in einer massiven Steigerung der E-Auto-Verkäufe – oder in der Reduktion der Verbrenner-Produktion. Beide Varianten seien jedoch laut Imparato kaum realistisch umsetzbar.

Ich habe zwei Lösungen: Entweder ich forciere das Ganze mit aller Macht … oder ich stelle die Produktion von Verbrennern ein. Und deshalb schließe ich Fabriken„, erklärte er. Betroffen sein könnte etwa das Werk im italienischen Atessa, wo Transporter gefertigt werden.

Zwang zur Umstrukturierung im Konzern

Die aktuellen regulatorischen Anforderungen zwingen Stellantis zur Neuausrichtung. In der Konzernzentrale wird bereits über Szenarien diskutiert, wie Werke entweder verlagert, umgebaut oder ganz geschlossen werden könnten. Das Ziel sei es, die EU-Anforderungen einzuhalten, ohne die operative Marge zu gefährden.

Unsicherheit für Arbeitsplätze in Europa

Die Äußerungen Imparatos werfen einen Schatten auf tausende Arbeitsplätze in Europa – insbesondere in Deutschland, Italien und Frankreich. Werke, die stark auf die Produktion von Benzin- und Dieselfahrzeugen ausgerichtet sind, könnten perspektivisch zum Risiko werden.

Kritik am Umstellungstempo

Imparato mahnte ein realistischeres Tempo beim Umbau der europäischen Autoindustrie an. „Wir müssen wettbewerbsfähig bleiben, statt blind Klimaziele zu verfolgen, die so nicht erreichbar sind„, betonte der Manager.

Die kommenden Wochen dürften für den politischen und wirtschaftlichen Kurs der Branche entscheidend werden.

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