Patriot-Systeme und Präzisionswaffen vorerst nicht mehr geliefert
Die US-Regierung hat mehrere zugesagte Waffenlieferungen an die Ukraine gestoppt. Zu den betroffenen Systemen zählen unter anderem Flugabwehrraketen, Patriot-Batterien sowie präzisionsgelenkte Artilleriemunition. Als Grund nannte das Pentagon die Notwendigkeit, die eigene militärische Einsatzfähigkeit zu gewährleisten. In den letzten Tagen sei diese Entscheidung intern getroffen worden.
Warnung vor russischer Eskalation bei Verzögerungen
Der Schritt löste umgehend diplomatische Reaktionen aus: Kiew bestellte den US-Diplomaten John Ginkel ins Außenministerium. Marjana Beza, stellvertretende Außenministerin, wies auf die „kritische Bedeutung der rechtzeitigen Auslieferung bereits zugesagter Waffen“ hin. Beza betonte außerdem: „Verzögerungen bei der Lieferung geben Russland keinen Anreiz zum Frieden, sondern zur Fortsetzung des Krieges.“
Strategischer Rückzug oder innenpolitische Priorität?
Im Weißen Haus wird die Entscheidung als sicherheitspolitisch geboten dargestellt. Laut Anna Kelly vom Präsidentenstab sei es „im amerikanischen Interesse“, die weltweiten Unterstützungszusagen zu überprüfen. Washington wolle sicherstellen, dass US-Streitkräfte für eigene Verteidigungsaufgaben ausreichend ausgestattet seien.
Trump erhält Alternativen – Druck auf neue Strategie
Das US-Verteidigungsministerium bestätigte, Präsident Donald Trump werde derzeit mit „Optionen zur Fortsetzung der Ukraine-Hilfe“ versorgt. Ziel sei es weiterhin, den Krieg in der Ukraine zu beenden, jedoch unter Beibehaltung der strategischen Einsatzfähigkeit der US-Armee.
Kreml lobt Lieferstopp als Chance auf Kriegsende
Während in Kiew Alarm herrscht, gab es aus Russland demonstrative Zustimmung. Kremlsprecher Dmitri Peskow erklärte gegenüber Interfax: „Je weniger Waffen geliefert werden, desto schneller endet die Operation.“ Russland führt seinen Angriff auf die Ukraine offiziell weiter unter dem Begriff „militärische Spezialoperation“.
Die Ukraine hingegen sieht sich in ihrer Verteidigung geschwächt. Präsident Selenskyj hatte mehrfach eindringlich gewarnt, dass ein Ende der westlichen Militärhilfe dramatische Konsequenzen für sein Land habe. Schon seit Anfang des Jahres sind keine neuen US-Hilfspakete mehr verabschiedet worden.