Zollpause zwischen USA und China: Handel kehrt zurück

Von Heinz Gerhard Schwind
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Absenkung der Zölle bringt Bewegung

Nach monatelanger Eskalation im Handelsstreit haben sich die Vereinigten Staaten und die Volksrepublik China auf eine temporäre Lösung verständigt. Für 90 Tage wollen beide Seiten auf neue Strafmaßnahmen verzichten und bereits erhobene Importzölle stark reduzieren.

Scott Bessent, US-Handelsminister, erklärte: „Beide Seiten wollen keinen wirtschaftlichen Bruch – wir suchen nach einem Weg für fairen Handel.“ Die bisherigen Importzölle werden deutlich gesenkt: von 145 auf 30 Prozent bei US-Zöllen, und von 125 auf zehn Prozent auf der chinesischen Seite.

Wirtschaftlicher Aufatmen nach Einigung

Der Markt reagierte mit Erleichterung: Der deutsche Leitindex DAX stieg auf fast 23.912 Punkte, auch die asiatischen Börsen verzeichneten Zuwächse. Besonders profitierten Unternehmen mit globaler Lieferkette – wie Maersk, BMW und Mercedes-Benz.

Demgegenüber geriet der Goldpreis unter Druck und verlor über zwei Prozent, was Experten als Zeichen dafür werten, dass Investoren mit einer vorläufigen Beruhigung rechnen.

Rückblick auf den Handelskonflikt

Auslöser der Spannungen war eine Serie einseitiger Maßnahmen durch Donald Trump, der pauschale Strafzölle gegen über 60 Staaten erhob. Im April hatte sich der Konflikt mit China zugespitzt. Beide Länder belegten sich mit rekordhohen Zöllen, was den bilateralen Warenverkehr nahezu zum Erliegen brachte.

Die Folgen waren spürbar: Rückgänge im Welthandel, Einbußen bei Containermengen und eine Eintrübung des Geschäftsklimas in der Industrie machten sich bemerkbar.

Wie geht es weiter nach der Frist?

Obwohl der Tonfall beider Seiten inzwischen moderater klingt, bleiben viele Fragen offen. Strukturelle Probleme wie Subventionen, Marktzugang und geistiges Eigentum sind weiterhin nicht gelöst. Die vereinbarte Zollpause sei daher kein dauerhafter Frieden, sondern lediglich ein taktischer Schritt zur Vermeidung neuer Eskalationen.

Jamieson Greer, US-Handelsbeauftragter, kündigte an, regelmäßige Verhandlungen in China, den USA oder neutralen Drittstaaten sollen helfen, einen dauerhaften Dialog aufrechtzuerhalten.

Der Deal sei laut ING-Chefökonom Carsten Brzeski kein Grund zur Euphorie: „Nur weil das Schlimmste abgewendet ist, ist nicht alles gut.“

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