Schneller, einfacher, patientenfreundlicher
Ein kleiner medizinischer Schritt mit großer Wirkung: England hat eine neue Form der Krebsbehandlung eingeführt, die den bisherigen Ablauf grundlegend verändert. Anstelle aufwändiger Infusionen erhalten Betroffene nun eine subkutane Spritze mit Nivolumab, einem bekannten Immuntherapeutikum.
Die Injektion dauert lediglich drei bis fünf Minuten und ersetzt Behandlungen, die zuvor bis zu 60 Minuten Infusionszeit beanspruchten.
Breiter Einsatz bei vielen Tumorformen
Insgesamt 15 verschiedene Krebsarten können mit dem Wirkstoff behandelt werden, darunter Speiseröhrenkrebs, Kopf-Hals-Tumoren, Leber- und Magenkrebs. Die neue Form der Verabreichung ist besonders für neu diagnostizierte Patientinnen und Patienten vorgesehen, bei denen eine Immuntherapie angezeigt ist.
Die Arzneimittelbehörde MHRA hat die neue Applikationsform nach erfolgreichen Studien zugelassen.
Kliniken gewinnen dringend benötigte Zeit
Durch die Umstellung erwartet der NHS eine Ersparnis von über 1.000 Klinikstunden monatlich. Die entlasteten Kapazitäten kommen sowohl dem medizinischen Personal als auch anderen Patientengruppen zugute.
„Das ist ein erheblicher Fortschritt in der Versorgungsorganisation“, betont Professor Peter Johnson vom NHS. Auch die Belastung für Apotheken und Pflegekräfte nehme deutlich ab.
Keine neue Substanz, sondern neue Anwendung
Wichtig zu wissen: Die Nivolumab-Spritze ist keine neue medizinische Entdeckung, sondern eine optimierte Art der Verabreichung. Der Wirkstoff selbst ist seit Jahren im Einsatz, die Wirksamkeit wurde in zahlreichen Studien nachgewiesen.
Mit der Spritze lassen sich 15 Krebsarten behandeln, darunter:
- Nierenkrebs
- Hautkrebs/Melanom
- Lungenkrebs
- Kopf-Hals-Krebs
- Blasenkrebs
- Darmkrebs
- Leberkrebs
- Magenkrebs
- Speiseröhrenkrebs
Die Spritze ist kein Impfstoff, wirkt nicht vorbeugend und ersetzt keine anderen Therapien, sondern bietet eine effizientere Möglichkeit für bereits geplante Immunbehandlungen.
Kostenneutral und Teil einer größeren Strategie
Der NHS betont, dass die Einführung keine zusätzlichen Kosten verursacht. Eine Vereinbarung mit dem Pharmaunternehmen Bristol Myers Squibb ermöglicht eine preisneutrale Umsetzung.
Ashley Dalton, Ministerin für Prävention, erklärte:
„Mit solchen Maßnahmen stärken wir unser Gesundheitssystem und geben Betroffenen schnelleren Zugang zu bewährten Behandlungen.“
