Brüssel will neue TÜV-Pflicht für alte Pkw einführen

Von Heinz Gerhard Schwind
brüssel-will-neue-tüv-pflicht-für-alte-pkw-einführen

Jährliche Kontrolle für Fahrzeuge ab zehn Jahren

Die EU-Kommission plant eine deutliche Verschärfung der bisherigen Inspektionspflicht für Autos: Fahrzeuge, die älter als zehn Jahre sind, sollen künftig jährlich zur technischen Kontrolle. Hintergrund ist ein umfassendes Verkehrssicherheits- und Umweltprogramm der Europäischen Union.

Bevor das Vorhaben umgesetzt werden kann, sind jedoch noch die Zustimmung des EU-Parlaments und der Mitgliedsstaaten notwendig.

Sicherheit steht im Fokus

Nach Angaben aus Brüssel soll durch diese Maßnahme die Verkehrssicherheit verbessert werden. Auch wenn nur wenige Unfälle direkt durch technische Mängel verursacht würden, sei der Sicherheitsgewinn bei alten Autos durch häufigere Kontrollen messbar. Ein Rückgang der Verkehrsunfälle um ein Prozent wird angestrebt.

Die jährliche Inspektion älterer Fahrzeuge kann insbesondere aus Sicherheitsgründen einen erheblichen Unterschied machen“, so die EU-Kommission.

Ambitionierte Zielmarke bis 2030

Die Pläne sind Teil eines ambitionierten Ziels: Bis zum Jahr 2030 will die EU die Zahl der Verkehrstoten und Schwerverletzten halbieren. Neben sicherheitspolitischen Überlegungen spielt auch die Umwelt eine tragende Rolle. Ältere Fahrzeuge gelten als überdurchschnittlich schadstoffintensiv, was zusätzliche Kontrollmaßnahmen rechtfertige.

EU-Kommissar Apostolos Tzitzikostas betonte den Handlungswillen: „Wir sind fest entschlossen, die Sicherheit zu erhöhen und gleichzeitig Emissionen zu reduzieren.

Deutschland mit abweichender Regelung

Besonders in Deutschland stößt der Vorschlag auf Kritik. Der ADAC lehnt die Pläne entschieden ab. „Aus unserer Sicht besteht keine Notwendigkeit für eine jährliche Inspektion bei älteren Pkw“, erklärte ein Sprecher des Automobilclubs.

In der Bundesrepublik müssen Fahrzeuge regulär alle zwei Jahre zur Hauptuntersuchung. Nur bei Neuwagen verzögert sich der erste Termin auf 36 Monate. Eine Umstellung auf das EU-Modell könnte Millionen Fahrzeughalter betreffen – und erhebliche Mehrkosten nach sich ziehen.

Laut ADAC könne dies zu Akzeptanzproblemen in der Bevölkerung führen. Besonders in ländlichen Regionen und bei Menschen mit geringeren Einkommen wären die Auswirkungen spürbar.

DAS KÖNNTE SIE AUCH INTERESSIEREN

Über uns

RMK Marketing Inc.
41 Lana Terrace, Mississauga, Ontario L5A 3B2, Kanada​

Besondere Beiträge

© Copyright 2024 Borse Market. All Rights Reserved.