Wirtschaftswachstum im Euroraum stagniert

Von Heinz Gerhard Schwind
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Keine Dynamik zum Jahresende 2024

Die Wirtschaft des Euroraums zeigte im vierten Quartal 2024 keinerlei Wachstum. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) verharrte auf dem Niveau des dritten Quartals, während die gesamte Europäische Union lediglich eine minimale Steigerung von 0,1 % verzeichnete. Besonders die schwache Konjunkturentwicklung Deutschlands belastete das Gesamtergebnis und verhinderte einen positiven Impuls für die europäische Wirtschaft.

Uneinheitliche Entwicklungen innerhalb der EU

Die wirtschaftliche Lage der EU-Staaten zeigte sich äußerst unterschiedlich. Während Portugal mit einem kräftigen Anstieg von 1,5 % die stärkste Expansion erlebte, folgten Litauen mit 0,9 % und Spanien mit 0,8 % auf den weiteren Plätzen. Im Gegensatz dazu verzeichneten Irland (-1,3 %), Deutschland (-0,2 %) und Frankreich (-0,1 %) Rückgänge. Diese Differenzen verdeutlichen, dass sich die wirtschaftlichen Herausforderungen innerhalb der EU sehr unterschiedlich auswirken und einige Länder besser mit den aktuellen Rahmenbedingungen zurechtkommen als andere.

Deutschland als Wachstumsbremse

Die deutsche Wirtschaft konnte sich dem negativen Trend nicht entziehen und schloss das Jahr 2024 mit einem Rückgang von 0,2 % im vierten Quartal ab. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum schrumpfte das BIP um 0,4 %. Besonders stark belastete der deutliche Einbruch der Exporte. Trotz stabiler Konsumausgaben seitens der Privathaushalte und der öffentlichen Hand konnte dies den Abschwung nicht kompensieren.

Betrachtet man das Gesamtjahr 2024, ergibt sich ein Rückgang der deutschen Wirtschaftsleistung um 0,2 %. Damit setzt sich die negative Entwicklung des Vorjahres fort, als das BIP bereits um 0,3 % gesunken war. Zum ersten Mal seit über zwei Jahrzehnten verzeichnet Deutschland damit zwei aufeinanderfolgende Jahre mit wirtschaftlicher Schrumpfung – ein alarmierendes Signal für Europas größte Volkswirtschaft.

Strukturelle Herausforderungen und wirtschaftliche Unsicherheiten

Mehrere Faktoren tragen zur schwächelnden Konjunktur Deutschlands bei. Die exportorientierten Industriezweige, insbesondere der Maschinenbau und die Automobilbranche, kämpfen mit sinkender Nachfrage und gedämpfter Produktion. Gleichzeitig bleiben Unternehmensinvestitionen, insbesondere in Maschinen und Anlagen, auf einem niedrigen Niveau.

Ob Deutschland und der Euroraum im Jahr 2025 den Weg aus der Stagnation finden, bleibt ungewiss. Geopolitische Spannungen, hohe Energiekosten und eine schwächelnde Weltkonjunktur stellen weiterhin erhebliche Risiken dar. Während einige Experten auf eine schrittweise Erholung hoffen, könnte sich der wirtschaftliche Druck in den kommenden Monaten weiter verschärfen.

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