Amazon-Mitarbeiter streiken: Proteste für Tarifvertrag

Von Karin Gutmann
Amazon-Mitarbeiter streiken: Proteste für Tarifvertrag

Am umsatzstarken Black Friday haben rund 2.000 Amazon-Beschäftigte in Deutschland ihre Arbeit niedergelegt, um bessere Arbeitsbedingungen und einen Tarifvertrag zu fordern. Die zentrale Kundgebung fand in Bad Hersfeld statt, einem wichtigen Standort für den Logistikkonzern.

Streik inmitten internationaler Proteste

Die Aktion war Teil der weltweiten Kampagne #MakeAmazonPayDay, die Proteste in über 30 Ländern umfasste. In Bad Hersfeld versammelten sich etwa 550 Teilnehmer, unterstützt von Delegationen aus den USA, Großbritannien, Schweden und Italien. Auf Transparenten forderten die Demonstranten: „Wir wollen den Tarifvertrag.“

Forderung nach fairen Bedingungen

Seit mehr als zehn Jahren setzt sich die Gewerkschaft Verdi dafür ein, dass Amazon die Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels anerkennt. Amazon lehnt dies weiterhin ab und betont stattdessen, dass den Beschäftigten faire Löhne und Zusatzleistungen geboten würden. Silke Zimmer, Vorstandsmitglied von Verdi, erklärte: „Es geht um gesunde Arbeit, Mitbestimmung und einen rechtssicheren Tarifvertrag. Wir werden nicht nachgeben.“

Kritik an Arbeitsbedingungen

Laut Verdi klagen viele Amazon-Beschäftigte über hohen Leistungsdruck, zunehmende Arbeitsverdichtung und strikte Überwachung am Arbeitsplatz. Diese Bedingungen sorgten für ein Klima der Angst, insbesondere in den Logistikzentren.

„Der enorme Druck und die ständige Kontrolle erschöpfen die Mitarbeiter“, so eine Verdi-Sprecherin. Die Proteste seien daher ein notwendiges Signal an das Unternehmen, die Anliegen der Belegschaft ernst zu nehmen.

Internationale Solidarität

Die Proteste in Bad Hersfeld stehen stellvertretend für einen globalen Widerstand gegen die Arbeitsbedingungen bei Amazon. Die Gewerkschaftsallianz Uni Global koordinierte die weltweiten Aktionen, um Druck auf den Konzern auszuüben. Ziel sei es, die Rechte der Arbeitnehmer auf internationaler Ebene zu stärken.

Der Kampf geht weiter

Die Proteste am Black Friday machen deutlich, dass die Beschäftigten von Amazon nicht aufgeben. Während der Konzern auf eigene Vergütungsmodelle verweist, bleibt die Gewerkschaft entschlossen: „Es geht nicht nur um Löhne, sondern auch um Respekt und Mitbestimmung am Arbeitsplatz,“ betonte Zimmer. Verdi kündigte an, auch künftig für einen Tarifvertrag zu kämpfen.

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