2024: Ein Jahr voller Herausforderungen durch Zecken
In Deutschland steht das Jahr 2024 im Zeichen einer signifikant hohen Aktivität von Zecken. Diese Entwicklung, begünstigt durch den Klimawandel, führt zu einer ganzjährigen Bedrohung durch diese kleinen, aber gefährlichen Parasiten. Laut Masyar Monazahian, einem renommierten Virologen des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes, sind Zecken nun „zu jeder Jahreszeit aktiv“ und stellen ein kontinuierliches gesundheitliches Risiko dar. Die milder werdenden Winter erleichtern das Überleben der Zecken, wodurch die typische Zeckenzeit, die bisher von März bis September reichte, nun das ganze Jahr umfasst.
Zunehmende Verbreitung von FSME und Borreliose
Die gesundheitlichen Risiken, die von Zecken ausgehen, sind nicht zu unterschätzen. Sie sind Träger von Erregern, die schwere Krankheiten wie die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und Borreliose verursachen können. Während FSME vorwiegend in südlichen und südöstlichen Bundesländern auftrat, beobachtet das Landesgesundheitsamt eine Ausbreitung dieser gefährlichen Virusinfektion auch in nördlichere Regionen. Monazahian betont die Bedeutung der Impfung für bestimmte Risikogruppen, da „in ganz Deutschland mittlerweile das FSME-Virus in Zecken nachgewiesen werden“ kann.
Symptome und Verlauf von FSME und Borreliose
Die Infektion mit dem FSME-Virus bleibt häufig symptomlos, kann aber in schweren Fällen zu Hirnhautentzündungen und Lähmungen führen. Typische Symptome treten in zwei Phasen auf: Zunächst sind es unspezifische Anzeichen wie Fieber oder ein allgemeines Krankheitsgefühl, gefolgt von einer symptomfreien Periode und einem erneuten Fieberanstieg mit ersten Nervenschäden. Diese äußern sich durch starke Kopfschmerzen, hohes Fieber, Lichtempfindlichkeit und einen steifen Nacken.
Im Gegensatz zu FSME, gegen die eine Impfung möglich ist, gibt es gegen Borreliose keine Impfung. Die Symptome dieser durch Zecken übertragenen Bakterieninfektion ähneln denen einer Grippe, einschließlich Fieber und Kopfschmerzen, und können ebenfalls zu Nervenschäden führen.
Prävention und Schutzmaßnahmen
Zur Prävention von Zeckenstichen empfiehlt das Landesgesundheitsamt das Tragen von festem Schuhwerk und langer Kleidung sowie regelmäßige Kontrollen nach Aufenthalten in der Natur. Da Zecken die Borrelien erst nach etwa zwölf Stunden Übertragungszeit freisetzen, ist es wichtig, sie schnellstmöglich zu entfernen. Sollte der Zeckenkopf beim Entfernen stecken bleiben, ist es ratsam, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen, um Infektionen vorzubeugen.
Das Jahr 2024 stellt uns vor neue Herausforderungen im Umgang mit Zecken und den von ihnen übertragenen Krankheiten. Durch Anpassungen in unserem Verhalten und der Beachtung präventiver Maßnahmen können wir uns jedoch effektiv schützen und das Risiko einer Infektion minimieren. Die ganzjährige Aktivität der Zecken fordert von uns eine dauerhafte Wachsamkeit und Bereitschaft, auf neue Informationen und Empfehlungen der Gesundheitsbehörden zu reagieren.